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Captacha: Erklärung, Unterschiede und Anwendungsbereiche

Captchas begegnen uns mittlerweile täglich, wenn wir im Internet surfen. Hierbei handelt es sich um ein besonderes Verfahren zum Schutz vor Spam, welches interaktive Webseiten vor einem potenziellen Missbrauch schützen soll. Es gibt inzwischen unterschiedliche Arten von Captchas im Netz. Welche Arten es gibt und wie sie angewandt werden, stellen wir nachfolgend genauer vor.

Captcha

Georgejmclittle/shutterstock.com

Was ist ein Captcha?

Für interaktive Webseiten ist es von zentraler Bedeutung, im Rahmen einer Human Verification menschliche Webseitenbesucher von Computerprogrammen unterscheiden zu können. Immer raffiniertere Captchas sollen dabei helfen, automatische Eingaben oder Abfragen von Spam- und Click-Robotern (Bots) abzuwehren. Genutzt werden Captchas insbesondere dann, wenn eine Webanwendung die Eingabe von Nutzerdaten benötigt. Ein gutes Beispiel sind Online-Shops: Hier haben Kunden die Möglichkeit, mittels Kommentarfunktion Bewertungen zu Produkten zu verfassen.

Der Shopbetreiber möchte natürlich feststellen, dass tatsächlich ein Kunde bzw. Besucher der Webseite diese verfasst hat – und sie nicht etwa automatische Spamkommentare sind, welche sogar Links zu anderen Händlern enthalten können.

Ein solches Problem lässt sich eindämmen, indem man ein Onlineformular mittels eines Captchas absichert. Hier können sich User als Mensch prüfen und bestätigen lassen, ehe der Beitrag abgeschickt wird. Inzwischen kommen Captchas in den verschiedensten Bereichen vor, jedoch primär dort, wo es erforderlich ist, Kunden von Bots zu trennen. Das können zum Beispiel Formulare für Newsletter, Foren, E-Mail-Abonnements oder auch Soziale Netzwerke oder Umfragen sein.

In den letzten Jahren wurden unterschiedliche Varianten entwickelt, um diese Verifikation durchführen zu können. Allgemein gilt allerdings, dass es noch immer kein Captcha-Verfahren gibt, welches eine Sicherheit zu 100 % bieten kann – Spam ist also grundsätzlich immer möglich. Zudem leidet die Benutzerfreundlichkeit bislang häufig unter der Nutzung von Captchas, welche viele User als störend empfinden.

Die verschiedenen Arten

Das Grundkonzept eines Captchas besteht darin, den kleinen, aber signifikanten Unterschied zwischen Mensch und Computer zu erkennen. Deshalb ist in jedem Captcha wenigstens eine Aufgabe enthalten, die ein menschlicher Nutzer ohne Probleme erfüllen kann, für einen Computer aber zu einer unüberwindbaren Hürde wird. So gibt es inzwischen eine große Auswahl an Captchas, darunter beispielsweise Audio- oder Logik-CAptchas sowie bild- und textbasierte Captchas.

Text-Captchas

Einen wirklichen Schutz vor Spam kann ein Text-Captcha nur dann gewährleisten, wenn der Lösungsbegriff für eine Softwarte mit automatischer Texterkennung zu einem Problem wird. Hierfür erforderlich ist allerdings auch, dass die Texte optisch so verzerrt werden, dass auch das menschliche Auge sie erst länger betrachten muss, um sie entziffern zu können. Aus diesem Grund ist es oft möglich, das Captcha zu überspringen und ein anderes Wort angezeigt zu bekommen, das eventuell besser lesbar ist. Dass diese Methode für viele Menschen zeitraubend und sinnlos erscheint, steht außer Frage.

In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Alternativen zu klassischen Text-Captchas entwickelt. Eine der bekanntesten Varianten stellt das von Google bereitgestellte reCAPTCHA dar, welches inzwischen eines der am häufigsten eingesetzten ist. Hier werden keine Lösungsbegriffe im Zufallsmodus generiert – stattdessen bedient sich reCAPTCHA an verschiedenen digitalen Projekten wie Google Street View oder Google Books. So werden dem Nutzer zum Beispiel Ortsschilder oder Straßennamen angezeigt, die er in ein Textfeld eintippen muss.

Bildbasierte Captchas

Neben textbaserten Captchas gibt es auch Bild-Captchas, bei denen dem User ein verfremdeter Lösungsbegriff aus Buchstaben und Ziffern gezeigt wird. Hierbei werden normalerweise mehrere kleiner Bilder in unterschiedlichen Schriftarten und Farben nebeneinander gestellt, die der User dann in ein Textfeld eintippen muss. Alternativ dazu gibt es Varianten, bei denen er bestimmte Motive anklicken muss, um als menschlicher User verifiziert zu werden. Für die meisten Nutzer ist das Erfassen einer solchen Grafik innerhalb weniger Sekunden kein Problem. Computerprogramme sind allerdings bislang noch längst nicht dazu in der Lage. Deswegen werden solche Captchas bislang als sicherere Variante bezeichnet.

Audio-Captcha

Bei den genannten Bild- und Text-Captchas spricht man von grafischen Human-Verification-Verfahren. Ob menschliche User einen solchen kleinen Test bestehen, ist davon abhängig, ob er die gezeigten Bilder oder Texte erkennen kann. Deshalb kann ein Grafik-Captcha für Personen mit Sehbehinderung zu einem großen Hindernis werden, das er alleine nicht bewältigen kann. Diese Captchas sind nur über einen menschlichen Sinn wahrnehmbar und werden als nicht barrierefrei bezeichnet. Wenn ein Webseitenbetreiber ein Captcha nutzt, sollte er stets berücksichtigen, dass Nutzer verschiedene Sinneskanäle nutzen dürfen, um die Hürde passieren zu können.

So gibt es die Möglichkeit, bild- oder textbasierte Captchas zu Audio-Captchas zu kombinieren. Hierfür kann eine Schaltfläche implementiert werden, mit welcher der User die Möglichkeit hat, eine Audio-Aufnahme abzurufen. Er hört sich diese an und tippt dann in ein Eingabefeld ein, was er gehört hat. Das können ein bestimmter Begriff oder auch eine Zahlenfolge sein.

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Welche Vor- und Nachteile bringen sie mit sich?

Für Betreiber von Webseiten und Online-Shops bieten Captchas eine Menge Vorteile. So reduzieren sie vor allem den administrativen Aufwand rund um die Homepage. Ganz egal, ob Bestellungen, Newsletter, Kommentare zu Produkten oder Anmeldungen von Usern – ein zuverlässig arbeitendes Captcha stellt sicher, dass Bots sich nicht einhacken und Schäden anrichten können. Doch auch für den Nutzer ergibt sich ein entscheidender Vorteil: So macht ein Captcha die Seite deutlich sicherer und schützt die Daten so gut es geht vor fremden Zugriffen.

Trotz allem sollten auch die Nachteile beachtet werden, denn durch Captchas leidet vor allem der Benutzerkomfort für den Nutzer. Gerade weil sie uns inzwischen täglich im Internet begegnen, sind wir oft genervt davon und empfinden sie trotz aller Vorteile als Zeitverschwendung. Denn: Vor allem Audio-Captchas erhöhen die Nutzungsdauer deutlich, ehe man sich zum Beispiel auf einem Internetportal in sein Profil einloggen kann. Darüber hinaus sind Captchas für Personen mit Beeinträchtigungen ein echtes Problem. Wer blind ist, kann beispielsweise nicht auf Screenreader Captchas zugreifen, da er sie schlichtweg nicht erkennen und somit auch nicht lösen kann.

Captcha: Was man sonst beachten sollte

Eine Möglichkeit ist aus diesem Grund, ein solches Captcha auf einem Internetportal nur dann zum Einsatz zu bringen, wenn sichergestellt wird, dass auch Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sie ohne Probleme erkennen und überwinden können – zur Not mit Hilfe von Assistenzsystemen. Somit ist der Einsatz einer Alternative zu einem Captcha oft unverzichtbar, bringt jedoch auch häufig für den Seitenbetreiber einen höheren Aufwand mit sich.

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