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IFA 2019: Trends und Neuheiten bei Saugrobotern

Die IFA 2019 hat im September eine ganze Reihe von Neuheiten und Techniktrends präsentiert. Neben neuen Smart-Watches mit Solarmodulen, digitalen Leinwänden für den Privathaushalt und 5-GHz-Mesh-Systemen haben auch die praktischen Haushaltsgeräte am Boden einiges zu bieten. Bei den Saugrobotern zeichnet sich ein unübersehbarer Trend ab, nämlich die zusätzliche Wischfunktion. Sie wertet einen Saugroboter auf und verbessert die Einsatzmöglichkeiten. Dieser Beitrag informiert über die Arbeitsweise, beschreibt wichtige Merkmale und liefert eine kleine Auswahl von Modellen im Kurzüberblick.

VGstockstudio/shutterstock.com | Böden putzen von Hand gehört bald in vielen Haushalten zum größten Teil der Vergangenheit an – jedenfalls dann, wenn es nach den Herstellern der intelligenten Saugroboter mit Wischfunktion geht.

So arbeiten Saugroboter mit Wischfunktion

Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass ein Saugroboter mit Wischfunktion nur sehr wenig Wasser nutzt. Es ist vergleichbar mit „nebelfeucht“ wischen. Es soll kein Wasser auf dem Fußboden stehen bleiben, denn Laminatblöden oder Parkettböden würden dadurch Schaden nehmen. Vielmehr soll die Wischfunktion dazu dienen den Staub, der nach dem ersten Durchgang noch oberflächlich liegen bleibt, im zweiten Durchgang feucht aufzunehmen

Zu diesem Zweck wird nur eine minimale Menge Feuchtigkeit auf das Wischpad aufgebracht, dass unter dem Saugroboter befestigt ist. Bei manchen Geräten aber wird die Feuchtigkeit auf den Boden gesprüht und dann von dem Wischlappen am Gerät verteilt und aufgenommen. Dabei vibriert die Platte, auf der das Vlies aufgebracht ist, um Schmutz und Feuchtigkeit möglichst vollständig aufzunehmen.

Sensoren unterscheiden Oberflächen

Die Wischfunktion soll natürlich nur auf glatten Böden eingeschaltet werden, zum Beispiel auf Parkett, Laminat, auf Steinböden oder Fliesen. Aus diesem Grund haben die Roboter Sensoren, die die Oberflächenbeschaffenheit identifizieren. Das verhindert, dass Teppichböden feucht werden. Allerdings ist es derzeit noch so, dass die Reichweite von Saugroboter mit Wischfunktion geringer ist. Das Vlies kann schließlich nur eine gewisse Menge von Schmutz aufnehmen und muss dann gewartet werden.

Regelmäßige Wartung erforderlich

Besitzer eines solchen Gerätes müssen sich darum kümmern, dass Wasser nachgefüllt, Reiniger ersetzt und das Vlies ausgewaschen oder ausgetauscht wird. Dieser Aufwand wird mit einer sauberen Oberfläche belohnt, die in Haushalten, bei denen Hausstauballergie oder Hausstaubmilben eine Rolle spielen, für eine spürbar bessere Lebensqualität sorgen.

Überwachung und Steuerung per App

Manche Anbieter liefern eine App mit, über der nicht nur der aktuelle Standort des Saugroboters festgestellt werden kann. Es ist auch möglich Geräte über die App an bestimmte Stellen zu schicken, um sie dort reinigen zu lassen. Manche Hersteller setzen dabei auf intelligente Funktionen: Das Gerät kartiert die Wohnung und bearbeitet die Bodenflächen systematisch. Das ist effizient, spart Zeit und Energie. Andere wiederum schicken den Saugroboter mit Wischfunktion nach dem Chaos-Prinzip über die Böden. Diese Geräte sind deutlich günstiger, da sie technisch gesehen weniger komplex arbeiten.

Dickflüssiges, Fettiges und Klebriges problematisch

Die Aufnahme von Flüssigkeiten wie Tee, Kaffee oder Saft ist in der Regel kein Problem. Handelt es sich aber um zuckerhaltige Getränke, die auf dem Boden fest kleben, haben es die Geräte schwer. Auch bei fettigen Saucen oder bei Flüssigkeiten mit groben Anteilen wie Bolognese oder frisch zubereitete Smoothies stoßen die Wischroboter an ihre Grenzen. Ist die Menge der aufzunehmenden Flüssigkeit zu hoch und die Konsistenz ungünstig (=fettig, klebrig, stückig), sollten Verbraucher selbst aktiv werden und das Malheur von Hand beseitigen.

In großen Haushalten teilweise hilfreich, in kleinen Haushalten große Hilfe

In großen Haushalten, in denen viele glatte Oberflächen gereinigt werden müssen, sind Saugroboter mit Wischfunktion rein flächenmäßig überfordert, weil sie eben nur eine begrenzte Menge von Schmutz aufnehmen können. Wenn das Gerät aber ausschließlich für die Küche, das Bad oder die Flure eingesetzt wird, ist der Nutzen erheblich. In kleinen Haushalten können die Roboter durchaus das feuchte Durchwischen unter der Woche komplett übernehmen. Natürlich reinigen die Geräte nicht so gründlich wie eine Putzfrau, aber sie halten die glatten Oberflächen durchaus in einem sauberen Zustand. Tierhaare, Staubfussel, Sand und anderer Schmutz werden zuverlässig entfernt.

Übrigens: Wer ein Gerät ohne Wischfunktion sucht, sollte sich einmal über den Samsung Powerbot VR7000 informieren.

Die Kosten: Einsteigerpreise erfreulich moderat

Im Vergleich zu Robotern, die ausschließlich saugen, sind die Preise konkurrenzfähig. In diesem Überblick ist zu sehen, dass Saugroboter mit Wischfunktion und zufriedenstellenden Testergebnissen preislich attraktiv sind. Vor diesem Hintergrund dürften die Geräte für viele Haushalte interessant werden, auch für jene mit einem etwas kleinerem Budget.

Quality Stock Arts/shutterstock.com

Geräte in der Kurzvorstellung

Nachdem die wichtigsten Aspekte von Saugrobotern mit Wischfunktion beschrieben wurden, sollen nun einige ausgewählte Modell in der Kurzvorstellung einen Überblick geben.

Ecovacs Deebot Ozmo 950

Der Deebot Ozmo 950 verfügt über einen kraftvollen Akku, der das Gerät bis zu 3 Stunden über die Böden schickt. Eingebaut ist ein Kartierungssystem, welches ihm auch den Einsatz auf mehreren Etagen ermöglicht – praktisch für Wohnungen über mehr als eine Etage. Außerdem überwindet der Roboter Türschwellen von bis zu 2 Zentimetern, was ihn auch für den Einsatz in Altbauten interessant macht.

Nutzer greifen per App, Amazon Echo oder Google Home auf das Gerät zu. Erfreulich flach ist der Ozmo, nur 9,3 Zentimeter misst er. Das bedeutet, dass er gut unter die meisten Schränke und Sofas passt. Praktisch ist, dass das Gerät über zwei Reinigungsstufen verfügt. Je nach Verschmutzungsgrad arbeitet der Roboter mehr oder weniger intensiv.

Xiaomi Roborock S6

Der Roborock S6 fasst 480 Milliliter und arbeitet bei leisen 56 Dezibel. Dabei lässt sich lesen, fernsehen oder eine Unterhaltung führen, ohne dass man sich gestört fühlt. Die Laufzeit liegt bei 150 Minuten. Das Gerät nimmt die Umgebung über eine 360-Grad-Erfassung auf, navigiert per Laser und ist über eine App steuerbar.  Sprachbefehle können mit Hilfe von Alexa von Amazon gegeben werden. Das Gerät verfügt über diverse Sensoren, die die Oberflächen erkennen und das Gerät vor Abstürzen und Zusammenstößen schützten. Zudem ist der Roborock in der Lage verschiedene Reinigungsmodi anzuwenden.

ILIFE Beetles V80

Einfacher als die beiden andere Modelle ist der ILIFE Beetles V80. Er arbeitet mit Infrarot und lässt sich nicht über eine App steuern – das zeigt sich auch im Preis. Stattdessen ist das Gerät mit einer Fernbedienung ausgestattet. Der Wassertank ist mit 300 Millilitern recht klein und die Filter sind nicht waschbar, sondern werden nach der Benutzung entsorgt. Aus Umweltsicht ist das kritisch zu sehen, doch mit Blick auf die Vorgänger-Geräte lässt sich sagen, dass die Filter grob manuell zu reinigen und recht lange nutzbar sind, bevor sie tatsächlich entsorgt werden müssen.

Fazit

Auf der IFA Berlin wurden 2019 spannende Neuheiten vorgestellt, die auf der IFA 2020 sicherlich noch übertroffen werden.

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