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SSD-Festplatte einbauen: So gelingt es im Handumdrehen

Mit einer SSD können Sie das Arbeitstempo eines PCs oder Notebooks ordentlich beschleunigen. Die Schreib- und Leseraten sind mechanischen Festplatten deutlich überlegen. Dank standardisierter Anschlüsse ist auch der Einbau kein Hexenwerk.

Vivitta/shutterstock.com

Anforderungen an Hard- und Software

Damit Sie eine SSD in Ihren Rechner einbauen können, benötigt dieser einen SATA-Controller. Das trifft auf so ziemlich jeden Computer zu, der innerhalb der letzten zehn Jahre hergestellt wurde. Im besten Fall verfügen Sie über SATA 3, da hier SSDs ihre Geschwindigkeitsvorteile voll ausspielen können. Grundsätzlich ist die Nutzung auch mit SATA 2 und SATA 1 möglich, hier arbeiten SSDs jedoch etwas langsamer.

Die schnellsten SSDs setzen heute auf den M.2-Anschluss und PCI Express als Schnittstelle. Sofern Ihr Mainboard oder Notebook über einen solchen Anschluss verfügt, können Sie SSDs verbauen, die nochmals deutlich schneller sind als Modelle mit SATA-Anschluss.

Es ist ratsam, für die Verwendung einer SSD auf ein möglichst aktuelles Betriebssystem zurückzugreifen. So gibt es erst seit Windows 7 die TRIM-Funktion, welche langsamere Datenraten bei SSDs nach längerer Nutzung verhindern kann. Verfügt Ihr Rechner über Windows 7, Windows 8 oder Windows 10, so sind Sie bestens für die Verwendung einer SSD gerüstet. Natürlich ist die Nutzung auch mit alternativen Betriebssystemen wie Linux oder FreeBSD möglich. Auch hier sollten die Systeme aber auf einem aktuellen Stand sein.

SSD in einen Desktop-PC einbauen

Der Einbau einer SSD in einen Desktop-PC unterscheidet sich in der Praxis nicht vom Austausch einer Festplatte. Schalten Sie den Rechner zunächst aus und ziehen Sie den Stromstecker vom Gehäuse. Öffnen Sie dann das Gehäuse, je nach Modell müssen Sie dafür einige Schrauben entfernen. Im nächsten Schritt platzieren Sie die zu installierende SSD in einen freien Festplattenschacht. Achten Sie darauf, dass SSDs in der Regel kleiner sind als gängige Festplatten. Letztere werden zumeist im Format 3,5 Zoll hergestellt, wohingegen SATA-SSDs im kleineren 2,5-Zoll-Format verkauft werden.

Sollte Ihr Rechner nicht über passende Einschübe für 2,5 Zoll verfügen, so benötigen Sie dafür noch einen Einbaurahmen. Ein solcher ist für rund fünf Euro erhältlich.

Schieben Sie die SSD mit oder ohne Einbaurahmen in einen passenden Schacht und befestigen Sie sie mit vier Schrauben. Sobald die SSD sicher an ihrem Platz sitzt, müssen Sie sie nur noch mit einem Stromkabel und einem SATA-Kabel am Mainboard verbinden. Es handelt sich um die gleichen Anschlüsse wie bei einer Festplatte. Sollten keine Kabel verfügbar sein, so können auch diese für wenig Geld nachgerüstet werden. Beim Anschluss müssen Sie übrigens keine Angst haben. Die Kabel passen nur in der richtigen Position.

Sobald die SSD richtig angeschlossen ist, wird sie beim nächsten Start automatisch vom Betriebssystem erkannt. Es kann notwendig sein, den Datenträger zunächst zu formatieren. Das ist aber mit den Bordmitteln von Windows problemlos möglich. Verwenden Sie dazu einfach den Eintrag „Festplattenpartitionen erstellen und formatieren“ in der Systemsteuerung.

SSDs in Notebooks einbauen

Bei einem Notebook ist der Einbau einer SSD oftmals etwas aufwendiger. Viele Geräte bieten nur Platz für einen einzigen Datenträger. Aus diesem Grund ist eine vollständige Datensicherung vor dem Austausch notwendig. Sie können dafür auf die Bordmittel von Windows zurückgreifen. Wo genau sich Festplatte oder SSD in einem Notebook befinden, hängt vom jeweils verwendeten Gerät ab. Schauen Sie dafür am besten in das Handbuch Ihres Notebooks. Bei einigen Notebooks gibt es eine spezielle Klappe für die Festplatte, bei anderen müssen Sie die gesamte Unterseite entfernen, um Zugriff zu erhalten.

Meistens reicht es aber aus, ein paar Schrauben zu entfernen, um Zugriff auf die Festplatte zu erhalten. Diese ist nochmals mit vier Schrauben befestigt, welche es zu lockern gilt. Bei fast allen Notebooks erhalten Sie dann Zugriff auf einen Schlitten, den Sie aus dem Gerät entfernen müssen. Aus diesem Schlitten müssen Sie jetzt nur noch die Festplatte lösen und dafür erneut vier Schrauben entfernen. Jetzt können Sie die neue SSD in den Schlitten einsetzen und verschrauben. Bauen Sie das Notebook nun wieder wie vorher zusammen. Beim nächsten Start sollte die SSD automatisch gefunden werden. Bei einer neuen SSD ist allerdings noch kein Betriebssystem vorhanden.

Dieses muss deshalb von einem externen Datenträger installiert werden. Dabei kann es sich um einen USB-Stick, eine DVD oder eine Speicherkarte handeln. Sowohl Windows als auch Linux begleiten Sie Schritt für Schritt durch die Installation und nehmen dabei auch die nötige Formatierung und Partitionierung der neuen SSD vor. Übrigens kann eine SSD ein Notebook nicht nur beschleunigen, sondern auch die Akkulaufzeit leicht erhöhen. Im Vergleich zu einer Festplatte fällt der Stromverbrauch spürbar geringer aus, sodass der Akku weniger belastet wird. Noch dazu sind die Datenträger unanfällig gegenüber Vibrationen oder Bewegungen. Es gibt also viele gute Gründe, die für den Einsatz einer SSD in Laptops sprechen.

Alte Festplatten sind nützlich!

Haben Sie mit einer SSD eine Festplatte ersetzt, ist letztere noch lange kein Fall für den Sondermüll. Sie können eine ausgebaute Festplatte noch sinnvoll weiterverwenden, beispielsweise als externen Datenträger. Dafür brauchen Sie nicht mehr als ein passendes Gehäuse mit einem Controller und einem USB-Anschluss. Entsprechende Vorrichtungen sind als Komplettpaket für schmales Geld erhältlich. In einem Desktop-PC können Sie eine Festplatte natürlich auch einfach an Ort und Stelle lassen und weiterhin nutzen. Zwar sind die Datenträger deutlich langsamer als SSDs, bei vielen Inhalten fällt das aber gar nicht weiter auf.

So reicht die Geschwindigkeit von Festplatten mehr als aus, um Filme oder Musik zu genießen oder auch große Spiele darauf zu speichern. Bei Letzteren fallen die Ladezeiten dann zwar etwas länger aus, das Gameplay an sich wird aber nicht negativ beeinflusst. Schnelle SSDs bringen Ihnen vor allem Vorteile, wenn Sie darauf das Betriebssystem und häufig verwendete Programme installieren. Eine Kombination aus SSD und zusätzlicher Festplatte ist deshalb eine sinnvolle und vor allem wirtschaftliche Option.

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