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Social Media: „Castl“ fordert die Welt heraus

Kommt die Zukunft der sozialen Medien aus der Schweiz? Mitten in den Alpen hat ein kleines Häufchen IT-Freaks doch tatsächlich etwas so Freches und Frisches ausgebrütet, dass man sofort ans Silicon Valley oder zumindest Stockholm oder Berlin denkt. Castl heißt die verrückte Social Media-Community, die in der Beta-Phase bereits eine eingeschworene Userschaft in ihren Bann gezogen hat. Jetzt stehen die Zeichen auf globalem Rollout – höchste Zeit für Tec-Trends, sich anzusehen, was da auf uns zukommt.

Standret/shutterstock.com

Wie es schon oft bei großen Innovationen der Fall war, wurde auch Castl nicht etwa von einem Konzern mit millionenschwerem Kapital im Rücken erschaffen. „Castl ist eine Kopf-durch-die-Wand-App und trägt den Spirit der Challenges bereits in ihrer DNA“, so Castl-Gründer und CEO Marnus Flatz, der die App fast im Alleingang mit seiner kleinen Crew „superverrückter IT-Freaks aus den Alpen“ aus der Taufe gehoben hat.

Das Castl-Mastermind war noch nie jemand, der sich mit dem Status Quo zufrieden gab. Noch vor seinem 18. Geburtstag schmiss der gebürtige Österreicher die Schule und durchwanderte sechs Monate lang den afrikanischen Kontinent, ganz alleine und zu Fuß. Nach einer Zwischenstation als Radiomoderator machte er sich 2001 als Software-Unternehmer selbstständig und entwickelte den ersten softwarebasierten, vollautomatisierten Radiosender der Welt – ein Jahr bevor iTunes das Licht der Welt erblickte. Der erste Disruptor in einer ganzen Reihe von Tech-Innovationen des verrückten Österreichers, der sich ganz nebenbei auch noch unter dem Künstlernamen Aaron Roterfeld als Rockmusiker einen Namen machte. Und dann kam Castl.

Verrückte Challenges und „Likes“ mit Mehrwert

„Castl war keine App, die ich mir ausgedacht habe. Vielmehr hat mich Castl mit Haut und Haaren verschlungen, um erschaffen zu werden“, erzählt der Software-Rocker. Seine ehrgeizige Vision war ein echter „Gamechanger“: Ein soziales Netzwerk wie kein anderes, bei dem Likes einen echten Wert haben. „Wir wollten die Community an den Werten beteiligen, die sie erschafft. Daher erzeugt der Castl-Algorithmus aus Werbeeinnahmen automatisch Likes mit realem Wert und verteilt diese nach bestimmten Kriterien an die User,“ erklärt der Schöpfer.

Castl CEO Marnus Flatz alias Aaron Roterfeld

Auch sein Entwickler-Team war bald vom Castl-Virus infiziert und stemmte innerhalb weniger Jahre die Entwicklung einer App, für die normalerweise mindestens dreimal so viele Programmierer nötig gewesen wären. Und so entstand eine völlig neue Social Media Welt mit einem Suchtfaktor, gegen den Schweizer Schokolade als harmlos betrachtet werden kann. User fordern sich mit Challenges heraus und geben sich Likes als Belohnung und als Wetteinsatz. Ständig gibt es auf Castl was Verrücktes zu erleben und trotz erheblicher Hürden wie einer Zugangssperre mittels Beta-Testing-Code wächst die Fanbase ständig weiter. Ja, bei der Registrierung könnte Castl eindeutig weniger nerven. Man hat fast das Gefühl, die Entwickler wollen gar keine Beta-Tester.

Auf der positiven Seite muss man erwähnen, dass Castl-User ihre Likes auch an gemeinnützige Projekte spenden können. Von der Katastrophenhilfe bis hin zum Kinderhilfswerk gibt es eine große Auswahl an seriösen Projekten. User teilen automatisch ihre Challenge-Gewinne mit Projekten, die sie selbst wählen können und Spenden und Preise werden transparent ausbezahlt.

„Unsere User verändern jeden Tag die Welt, indem sie Spaß haben“

„Die größte Challenge war Castl selbst“, blickt Marnus Flatz auf die Entwicklungszeit zurück, die ihn und sein Team mehrmals über die Grenzen der Belastbarkeit brachte. „Die Tasks waren riesig und das Team war klein. Was wir hier programmiert haben und auch die Performance grenzt an ein Wunder. Man könnte auch sagen mehr Glück als Verstand, aber das trifft wohl nur auf meinen Verstand zu,“ lacht der Gründer.

YouTube-Star Malte von Dummesaulol (li., im Bild mit Jackass-Legende Steve-O) ist einer von vielen Castl-Verrückten (Quelle: Dummesaulol)

Dass die erfolgreichsten Neuerfindungen im Netz von nerdigen Eigenbrötlern und Idealisten entwickelt wurden, ist seiner Meinung nach kein Zufall. „Warum wurde Paypal nicht von den Banken entwickelt? Warum kam Google nicht von Yahoo oder Microsoft?“, wirft er ein. Eine App wie Castl könne gar nicht von einem der großen Medienkonzerne kommen, da diesen eine der wichtigsten Zutaten fehle, um wirklich Großes zu schaffen. „Liebe und Hingabe. Die gibt es nicht für Geld und daher haben die Konzerne nichts davon. Abgesehen davon haben sie auch keine Eier.“

Was also läuft auf Castl anders als bei den etablierten Plattformen? Witzige Einfälle und Humor bei der Umsetzung punkten in dieser Community definitiv mehr als perfektes Styling und schöner Schein. Der erste Eindruck täuscht nicht: Die Leute sind tendenziell besser gelaunt und netter zueinander, als man es von anderen Plattformen kennt. „Castl ist anders: Unsere User verändern jeden Tag die Welt, indem sie Spaß haben. Und jeder der Lust hat kann aktiv mitmachen“, fasst Marnus Flatz das Castl-Prinzip zusammen.

Wann also wird es soweit sein, dass Castl das globale Parkett betritt, um es mit den Platzhirschen aus Silicon Valley und Fernost aufzunehmen? Während sich der sonst so wortgewandte Social-Media-Rebell darüber noch in Schweigen hüllt, verdichten sich unter Insidern bereits die Gerüchte. Noch in diesem Jahr, munkelt man, wird es auch weltweit heißen: It’s Challenge Time!

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