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AOL .art Dateien umwandeln: Welche Möglichkeiten gibt es?

Der Service AOL ist wahrscheinlich vielen bekannt, vor allem dann, wenn man schon sehr lange im Internet ist. Leute, die sich mit AOL auseinandergesetzt haben, werden vermutlich auch das .art Bildformat kennen. Dieses ist heute kaum noch anzutreffen, aber es gibt immer noch einige Dateien, die sich damit finden lassen. Doch lässt sich dieses alte Format heute überhaupt noch einsetzen? Oder sind die Daten verloren?

Tero Vesalainen/unsplash.com

Wie kann ich .art Dateien von AOL umwandeln und was ist das überhaupt für ein Format?

Unter .art versteht man Bilddateien, die häufig mit AOL (American Online) in Verbindung gebracht werden. Das Format wurde aber tatsächlich von der Johnson-Grace Company entwickelt. Diese wurden aber schon 1996 von AOL aufgekauft und deren entwickelte Technik für den Ausbau des Internetdienstes genutzt.

Entwickelt wurde das Format in einer Zeit, wo die Internetgeschwindigkeit noch in den Kinderschuhen steckte. Damals konnten selbst kleine Bilder kaum geladen werden, der Prozess hat teilweise mehrere Minuten gedauert. Die Firma Johnson-Grace kam dann auf die Idee, diesen Prozess zu verbessern. Mit .art wurden .jpg Dateien komprimiert, sodass sich diese einfacher über das Netz übertragen ließen. Vergleichbar ist dies mit dem heutigen Einsatz von WinRAR oder 7-ZIP. Auch hier werden Dateien komprimiert, um diese besser zu lagern. Später sorgte ein Algorithmus dafür, dass die Datei wieder in eine lesbare Form umgewandelt werden konnte.

Dieses Dateiformat war früher bei fast allen Bildern üblich, vor allem bei AOL. Dies betraf Bilder auf deren Websites, aber auch Dinge, die per E-Mail verschickt wurden. Auch im damaligen Internet Explorer von Microsoft hat sich dieses Format wiederfinden lassen. Es war ein wichtiger Bestandteil der Modem-Ära, wo schnelles Internet noch nicht verbreitet war. Ab 2006 wurde .art jedoch nicht mehr unterstützt, da es einige Sicherheitslücken aufweist und Microsoft auf andere Dateiformate umgestiegen ist. Zudem gab es immer wieder Softwareprobleme, die durch den Dateityp entstanden sind.

So kann man das Format konvertieren

Das Dateiformat .art wird schon lange nicht mehr für Bilder verwendet. Zudem hat AOL heutzutage nicht mehr den dominanten Status, den die Firma damals im Internet hatte. Auch den Internet Explorer gibt es nicht mehr und nur Versionen vor 2006 unterstützen noch das Format. Einige der komprimierten Bilddateien haben jedoch bis heute überlebt, vermutlich auf alten Rechnern und Festplatten. Vielleicht stecken dort auch wichtige Erinnerungen oder längst vergessene Bilder fest.

Die meisten modernen Programme können die .art Dateien nicht mehr in .jpg oder ein anderes Bildformat umwandeln. Sie lassen sich damit auch nicht mehr anzeigen, auch nicht mit Programmen wie GIMP, Photoshop oder IrfanView. Es gibt jedoch einige Kniffe, mit denen das alte Dateiformat wieder zum Leben erweckt werden kann.

  1. Im Internet gibt es einige Websites, die eine Konvertierung von .art in verschiedene andere Programme anbieten. Dabei muss die Datei einfach nur in den Browser gezogen werden. Dort wird sie dann in den entsprechenden Dateityp umgewandelt.
  2. Die ältere Bildbearbeitungssoftware ACD Systems ACDSee 18 kann das Format ebenfalls öffnen. Eine Version lässt sich auf der offiziellen Website finden, das Programm ist aber seit 2015 nicht mehr in Entwicklung. Damit dürfte sich die .art Datei jedoch öffnen und in ein bekanntes Bildformat umwandeln lassen.
  3. Auch das Programm Graphic Workshop Professional öffnet das alte Bildformat und wandelt die Datei dann nach Wunsch in ein anderes Bildformat um. Hier ist mittlerweile ein zusätzliches Plugin der Entwickler Alchemy Mindworks nötig, um das Dateiformat lesen zu können.
  4. Einige Versionen von Adobe Illustrator bieten ebenfalls die Möglichkeit, eine .art Datei zu öffnen und dann in einen anderen Dateityp umzuwandeln. Hier scheint jedoch nur die Version CS5 zu funktionieren, die neuen Updates unterstützen das Format nicht mehr.
  5. Etwas umständlicher ist die Methode, auf frühere Versionen von AOL und Windows zuzugreifen. Diese lassen sich mithilfe einer “Virtual Machine” installieren, wo ein altes Betriebssystem auf einem aktuellen Rechner simuliert wird. Zu empfehlen sind hier Windows XP und die Version America Online 8.0. Dort kann das Bild dann in eine .bmp Datei umgewandelt und abgespeichert werden. Bei einer virtuellen Konsole mit Windows 2000 lassen sich .art Dateien nach dem Image Support Update ebenfalls öffnen.

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