Wenn man als einfacher Angestellter beruflich nicht gerade mit Buchhaltung zu tun hat, dann hat man damit meist auch generell nicht viel am Hut. Wer sich jedoch selbstständig machen möchte, der unterschätzt dabei häufig das Ausmaß an Arbeit, das mit der nun nötig gewordenen Buchhaltung einhergeht.
Und diese Arbeit muss dann auch parallel zum Tagesgeschäft verrichtet werden, das vor allem in der Gründungsphase oft sowieso schon sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Gründer stehen deshalb dann häufig vor der Frage: Selbstständige Buchhaltung oder Steuerberater engagieren? Welche Gründe jeweils für und gegen die Durchführung der Buchhaltung auf eigene Faust sprechen, wird in diesem Artikel ausführlich erläutert.

David Gyung/shutterstock.com
Die Buchhaltung selbst erledigen – Pro
Im Folgenden sind mehrere Argumente für die selbstständige Durchführung der eigenen Buchhaltung aufgeführt.
Gesparte Kosten
Das Engagieren von professionellen Steuerberatern und Buchhaltern ist auch immer mit regelmäßigen Kosten verbunden. Von daher kann es sich für einen Selbstständigen vor allem finanziell lohnen, die Buchhaltung auf eigene Faust durchzuführen.
Unterstützende Buchhaltungssoftware
In den Zeiten vor der digitalen Revolution galt das Erledigen der eigenen Buchhaltung als sehr trockener Knochen. Die schriftliche Abwicklung in Kombination mit dem mühseligen Sammeln und Ordnen aller Belege in physischer Form war früher unter Gründern eine oft verhasste Arbeit. Da es heutzutage allerdings moderne Buchhaltungssoftwares gibt, mit deren Hilfe viele Abläufe in dem Bereich automatisiert und vereinfacht werden können, lässt sich die Buchhaltung in Eigenregie um ein vielfaches simpler und entspannter erledigen, als noch in den Zeiten vor der Digitalisierung.
Belege & Rechnungen
Als Selbstständiger ist man sowieso stets dazu gezwungen, sich aus nächster Nähe mit Rechnungen und Belegen zu befassen, sodass diese eigentlich auch direkt selbst gebucht werden können. Auf diese Weise müssen die ganzen Belege nicht erst noch einem externen Steuerberater übergeben werden, dessen Arbeit wiederum zusätzlich Zeit und Geld kostet.
Die Buchhaltung selbst erledigen – Contra
Neben Gründen, die für eine selbstständige Buchhaltung sprechen, gibt es auch diverse Argumente dagegen.
Mangelhaftes Wissen
Gerade frisch gebackene Selbstständige haben von dem Thema Buchhaltung erstmal wenig Ahnung, was auch der Grund dafür ist, warum für Gründer meist eine relativ lange Einarbeitungszeit bei dem Thema erforderlich ist, sofern sie sich selbst mit ihrer Buchhaltung auseinandersetzen wollen. Wenn diese Arbeit also von einem Profi übernommen wird, dann beschäftigt sich mit Sicherheit auch jemand Kompetentes damit.
Gefahren durch Unwissenheit
Mit mangelhaftem Wissen über dieses Thema kommt gleichzeitig auch die Gefahr auf, dass man bei der selbstständigen Buchhaltung auch die ein oder andere falsche Buchung durchführt. Und wenn irgendwo falsche Beträge gebucht werden, dann können schwerwiegende Probleme mit Debitoren, Kreditoren, und den eigenen Mitarbeitern entstehen. Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, dass es aufgrund solcher Unwissenheit zu Schwierigkeiten mit dem Finanzamt kommt. Derartige Gefahren können durch die Dienstleistung eines Steuerberaters praktisch ausgeschlossen werden.