Von der Idee zum eigentlichen Produkt ist es ein langer Weg. Nicht alle Crowdfunding-Projekte besitzen das nötige Know-how, mit dem aus einem einzigartigen Einfall auch Realität wird. Kickstarter macht sich aus diesem Grund für eine intensivere Unterstützung beim Produktionsprozess stark und hat sich mit den Produktionsexperten Avnet und Dragon Innovation zusammengeschlossen. Resultat der Kooperation ist das nützliche Tool Hardware Studio.
Investitionen in Millionenhöhe und kein fertiges Produkt
Natürlich möchten die tatkräftigen Unterstützer einer Crowdfunding-Kampagne für ihre monetäre Hilfe belohnt werden und zu den ersten gehören, die das Endergebnis in den Händen halten. Sowohl für Fans als auch für Entwickler ist es deswegen umso frustrierender, wenn es eine gute Idee nie zur Vollendung in Form eines physischen Endprodukts schafft. Die Gründe sind ganz unterschiedlich, reichen dabei von unternehmerischem Unwissen bis hin zu Produkt- oder Fachkräftemangel und sind teils nur schwer zu ergründen. Bestes Beispiel dafür ist die 2012 ins Leben gerufene Kickstarter-Kampagne für das Spiel Star Citizen, das „epische Weltraumabenteuer“.
Zusammen haben 34.000 Unterstützer stattliche 2,1 Millionen US-Dollar zur Finanzierung des Games beigesteuert. Weitere Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe auf anderen Crowdfunding-Plattformen folgten, bloß von dem fertigen Spiel fehlt bis jetzt jede Spur. Dass das bei den wartenden Fans gar nicht gut ankommt, versteht sich von selbst. Viele Crowdfunding-Projekte haben mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen. Um dem entgegenzuwirken, hat Kickstarter nun ein nützliches Tool herausgebracht.
Hardware Studio bietet nicht nur Tutorials und Webinare
Mit dem Hardware Studio, das in Kooperation mit Avnet und Dragon Innovation entstanden ist, möchte Kickstarter junge Unternehmen beim Produktionsprozess begleiten. Kickstarter selbst beschreibt das Tool als eine „Ressource für Projektgründer“. Mit Hardware Studio soll die Produktion schon im Vorfeld abgeklärt und geplant werden, sodass es dann nicht zu Komplikationen nach der Veröffentlichung kommt. Die neue Initiative bietet nicht nur Webinare und Tutorials an. Start-ups und Tüftler können sich durch eine Bewerbung für das Programm Hardware Studio Connection qualifizieren.
Um Chancen auf eine individuelle Beratung zu haben, sollte das geplante Projekt einen Produktionsumfang von mehr als 2.000 Geräten übersteigen. Ein weiteres Feature des Hardware Studios stellt die Software Product Planner von Dragon Innovation dar. Darüber hinaus erhalten Entwickler auch mehr Informationen zu den notwendigen Sicherheitszertifizierungen. Selbst eine Liste an Herstellern in China wird vom Hardware Studio bereitgestellt. Praktisch sind auch die Möglichkeiten, sein Netzwerk an Kontakten zu erweitern. Die jungen Unternehmen sollen spezielle Angebote für Bauteile sowie einen leichteren Zugang zur Lieferkette von Firmen erhalten.
Dank der vielfältigen und komplexen Features des Kickstarter-Tools Hardware Studio sollen Fehler, die gerade bei Anfängern vermehrt vorkommen, vermieden werden. Das gibt Entwicklern die Chance, ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu verbessern, und Unterstützern mehr Hoffnung, nicht jahrelang auf ihr Produkt warten zu müssen.